FDP – Fraktion: Neue Platzgestaltung des Janshof wirft Fragen auf
Der Bau des neuen Janshof in Brühl nähert sich seiner Vollendung. Die Stühle und Bänke sind installiert und die Bäume gesetzt. Nachdem nun der Bodenbelag in der Platzmitte aufgebracht worden ist, mehren sich völlig zurecht – so die FDP-Fraktion – die kritischen Stimmen.
Vergleicht man die anfängliche Planung des Platzes mit der jetzigen Optik, fallen sofort zwei Dinge auf. Zum einen wurde ein dunkelbrauner Lavakies statt einem hellen sandfarbenen Belag, wie er ursprünglich geplant war, aufgebracht. Zum anderen haben alle Sitzmöbel dunkelbraune statt der geplanten hellbraunen Sitzhölzer. Der ganze Platz wirkt daher dunkel und wuchtig statt hell und licht. Dafür braucht man nur die noch ausgehängten Planungsbilder mit dem Resultat vergleichen.
Dazu kommt, dass den dunklen Platzboden keinerlei Dauergrün auflockert. Nur die Bäume sollen, so steht es auch im Plan, grüne Farbe für den Platz einbringen. Das hat, so FDP Bürgermeisterkandidat Michael Loosen, den nun sichtbaren Nachteil, dass Laubbäume nun einmal zwischen Oktober und April keine Blätter tragen und dem Platz in dieser Zeit jegliches Grün fehlt.
Die FDP-Fraktion, die ohnehin immer gegen den Wegfall jeglicher Stellplätze protestiert hatte, kritisiert besonders, dass die dunklen Materialien im Sommer Hitze aufnehmen und speichern werden, statt Hitze abzustrahlen. Genau mit diesem Argument der Hitze-Abstrahlung hatte der Planungsausschuss für den Platzrand ein helles Straßenpflaster ausgesucht, ohne offenbar zu bemerken, dass der dominierende Hauptteil der Platzfläche geschottert ist und nun genau den gegenteiligen Effekt haben wird.
Auch den Wechsel der Farbe der Sitzmöbel zu dunkelbraun war offenkundig in der entscheidenden Sitzung des Planungsausschusses am 21.12.2021 nicht bekannt gegeben worden.
Das Ergebnis ist ernüchternd. Jahrelang hat die Politik mit Schotter gestaltete Vorgärten als sogenannte „Gärten des Grauens“ gegeißelt und sie sucht bis heute Wege, solche naturfeindlichen Gärten zu verbieten. Und dann schafft ausgerechnet die Verwaltung selbst mitten in der Stadt eine solche Ödnis, kritisiert FDP-Fraktionsvorsitzender Jochem Pitz. Dabei sind die Fragen, wie ein solcher Kiesplatz mit welchem Aufwand sauber gehalten werden kann und wie die Bürgerschaft mit Rollstühlen oder mit Rollatoren diesen Platz nutzen sollen, noch gar nicht gestellt. Der Bürgermeister wird sich hierzu viele kritische Fragen der Politik und der Bürgerinnen und Bürger gefallen lassen müssen.
24. Februar 2025