FDP-Fraktion: Innenstadt braucht jetzt Unterstützung durch alle Brühler Bürgerinnen und Bürger
Mit der Mitteilung des Insolvenzverwalters, das Bekleidungsgeschäft „Aachener“, welches seit 2 Jahren im ehemaligen Kaufhofgebäude sitzt, schließe Ende September, setzt sich die Kette schlechter Nachrichten für die Brühler Wirtschaft fort.
Aber manchem wird erst langsam bewusst, welche gravierende Folgen die Schließung nicht nur für die 35 Mitarbeitende, sondern für die ganze Brühler Innenstadt haben könnte.
Genau am Tage der Schließungs-Entscheidung erörterte der Planungsausschuss das von der Stadt beauftragte aktualisierte Einkaufs- und Zentrenkonzept-Gutachten. Dort heißt es mehrfach und herausgehoben, die großflächigen Anbieter fungierten als Magnetbetriebe für die mittleren und kleinen Fachgeschäfte der Innenstadt. Insbesondere aber das Modehaus Aachener am Steinweg sei wichtiger Ankerpunkt für die überwiegend kleinteilige Hauptgeschäftslage. Der Erfolg des Geschäfts habe den Weggang des Kaufhofs annähernd kompensiert.
Ob dieses sehr erfreuliche Ergebnis nun plötzlich Makulatur sein wird, muss sich in den nächsten Monaten zeigen, so Jochem Pitz als Vorsitzender der FDP-Fraktion.
Nun müssen alle, die Wirtschaftsförderung der Stadt, die WEPAG, aber auch die Brühler Bürgerinnen und Bürger an einem Strang ziehen, um eine Abwärtsspirale für die Innenstadt zu verhindern. Dazu gehört auch, in Brühler Geschäften und nicht im Internet einzukaufen, denn jeder kann so etwas für eine lebenswerte Stadt selbst tun, die Stadt wird Hilfe stellen müssen, einen Nachfolgemieter zu finden.
Vielleicht helfen die großzügigen Förderprogramm des Landes NRW und hoffentlich kann sie bei den einschlägigen Bekleidungsketten damit werben, dass das Brühler Geschäft profitabel gearbeitet habe.
Begleitet werden müssen die Anstrengungen durch Maßnahmen, die die Wertschätzung für die City unterstützen. Dazu gehören die Wiederaufstellung der Blumengirlanden, die Ersetzung zerstörter Stadtmöblierung und höhere Sauberkeit. Dafür muss dann auch Geld in die Hand genommen werden, zeigt sich die FDP-Fraktion überzeugt. Die WEPAG sollte über zusätzliche Märkte in der Stadt und über Werbeaktionen in den Nachbarstädten nachdenken. Eine weitere restriktive Anwendung des Zentrenkonzepts, wonach bestimmte Warengruppen nur in der Innenstadt angeboten werden dürfen, erscheint zudem unerlässlich. Dagegen müssen Aktionen wie die mehrwöchige Schließung des Belvedere Parkplatzes, die die auswärtige Kundschaft nachhaltig verschreckt hat, unbedingt unterlassen werden.
Es hilft wohl nur Optimismus und kreative Ideen, statt in Schockstarre zu verharren. Allerdings muss sich die Stadt auch Gedanken machen, wie die große Tiefgarage zumindest interimsweise weiterbetreiben werden kann und alle anderen Geschäfte gehalten werden können.
1. Juli 2024