Nun ist es offiziell: Neue Brühler Feuerwache wird 100 Millionen Grenze überschreiten!
Die Kostenberechnung der Architekten für den Bau der neuen Brühler Feuerwache liegt der Stadt Brühl nun vor. Was vom Bürgermeister noch kürzlich als übertrieben zurückgewiesen worden ist, ist nun offiziell. Der Bau wird voraussichtlich statt 85 Millionen satte 104.Mill. EUR kosten. Eingeplant ist zwar ein Sicherheitsaufschlag von 15%, dennoch räumen auch die kurzfristig eingesetzten Kostengutachter ein, dass eine Kostenberechnung in diesem Stadium eine Genauigkeit von nur + / – von 20 % aufweise. Es ist also keineswegs ausgeschlossen, dass die Wache dann am Ende 120 Mill. EUR kostet, zumal der Baugrund, wie die Planer unumwunden einräumen, jede Menge Überraschungen bereiten kann.
Die FDP-Fraktion hat das Vorhaben, das den städtischen Haushalt mit mindestens 5. Mill. EUR jährlich belasten wird, bereits mehrfach abgelehnt und Alternativen vorgeschlagen, aber Bürgermeister Freytag und die Mehrheitskoalition halten offenbar an den Plänen unbeirrt weiter fest. Auch die millionenschweren, zusätzlichen und auf Betreiben insbesondere der Grünen- Fraktion gemachten Vorgaben wie eine Fassaden- und Dachbegrünung werden aller Voraussicht durchgewunken. Auch die Holzfassade, die gegen den Rat aller Experten kommen soll, ist den Grünen trotz der Mehrkosten von 1.6 Millionen EUR heilig. Dass ein Katastrophenschutzgebäude möglichst feuerfest gebaut werden sollte, wird als völlig unbedeutender Einwand einfach weggewischt.
FDP Fraktionsvorsitzender Jochem Pitz: „Da niemand, weder der Bürgermeister noch SPD und Grüne den Mut haben, das Budget zu deckeln und bei steigenden Zinsen und sinkenden Einnahmen die Belange des städtischen Haushalts mit denen der Freiwilligen Feuerwehr in Einklang zu bringen, wird die Mehrheit wohl weiter zustimmen.
Ansonsten müsste der Bürgermeister auch seine eklatante Fehlplanung einräumen. Aufgrund der ursprünglich für nötig befundenen 7.500 qm Nutzfläche wurde das Grundstück gekauft und für ausreichend befunden. Die jetzt angeblich erforderlichen 17.000 qm Nutzfläche, 8-mal so viel wie momentan der Feuerwehr zur Verfügung stehen, erfordern wesentlich teurere Gründungsmaßnahmen und eine Gebäudegröße, die auch städtebaulich eigentlich unvertretbar ist.
Hinzu kommt die Unsicherheit, ob die Stadt nicht doch noch einen zweiten Standort braucht, wenn sich die Prognose, der Verkehr auf der Römerstraße sei beherrschbar, als Trugschluss herausstellen sollte.
Auch der FDP ist eine gut funktionierende und motivierte Feuerwehr viel wert, so FDP Ratsmitglied Hand-Hermann Tirre, aber auch die Feuerwehr muss sich fragen, ob sie aufgrund dieser Summen nicht neu denken sollte und Kompromisse entwickelt.
21. August 2023