FDP Brühl
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Braucht Brühl eine Feuerwache so groß wie die Giesler-Galerie?

FDP-Fraktion fordert die Einholung einer 2. Meinung und einen Praxistest

Weiterhin bestehen – auch in der Bürgerschaft – hohe Bedenken gegen den geplanten Bau einer Hauptfeuerwache zu Kosten von ca. 100 Mill. €. Die Befürchtung: Das Projekt überfordert die Stadt, die sich ohnehin einem durchgreifenden Strukturwandel ihrer Wirtschaft entgegensieht, auf Dauer finanziell.

Die Ursache liegt maßgeblich in einer völligen Überdimensionierung der neuen Wache. Ausgangspunkt war die Planung der Stadt im Jahr 2015, als von Fachleuten unter enger Beteiligung der Feuerwehr der erforderliche Raumbedarf mit 7.500 qm ermittelt worden war. Da das Grundstück an der Römerstraße diese Größe aufnehmen konnte, wurde es dann auch gekauft.

Wenn nun das Projekt einen Flächenbedarf von 17.500 qm vorsieht, handelt es sich um mehr als das Doppelte von dem, was noch vor 8 Jahren für erforderlich gehalten wurde. Diese wesentlich größere Fläche entspricht mehr als dem 7fachen der Fläche, mit der die Brühler Feuerwache heute einen funktionierenden Betrieb aufrechterhalten kann. Allerdings unter Duldung teils extrem beengter Verhältnisse, die natürlich so dauerhaft nicht haltbar sind. Dennoch: Der Faktor 7 sprenge, so der FDP- Fraktionsvorsitzender Jochem Pitz, jedes nachvollziehbare Maß: „Die geplante Nutzfläche entspräche, um ein Gefühl für die Größe zu bekommen, fast der Größe der Giesler Galerie mit ihren 18.500 qm incl. Büroflächen!“

Zudem. „Das geplante 4stöckige Gebäude überschreitet in dieser Größendimension das städtebaulich bei weitem verträgliche Maß im Verhältnis zur bestehenden Wohnbebauung“

An Unwägbarkeiten hinzukommt, kritisiert die FDP-Fraktion, der Verkehr auf der Römerstraße:

Ob die Hilfsfristen mit der neuen Wache überhaupt eingehalten werden können, ist weiterhin zweifelhaft. Insbesondere die verkehrliche Situation an der Römerstraße birgt zahlreiche Risiken, die bislang nur anhand von technischen Planungen aufgrund von Computersimulationen begrenzt werden sollen, wobei die Verkehrsbelastung der Römerstraße immer höher wird. Die seitens der Stadt in Auftrag gegebene weitere Prüfung erfolgte zu Corona-Zeiten, weshalb der Verkehr geringer als im Jahr 2015 festgestellt war. Die zweite Überprüfung war schon aus diesem Grund unbrauchbar.

All dies steht dann noch unter dem Damoklesschwert des Vorbehaltes der Bezirksregierung, je nach den Erfahrungen bei Vollbetrieb der neuen Woche dennoch einen 2. Standort fordern zu wollen, wenn die Hilfsfristen eben nicht mit der notwendigen Zuverlässigkeit eingehalten werden können. Dies würde nochmals zu einer erheblichen, ungeplanten Investition führen.

2. Meinung und ein Praxistest

Darum hat die FDP-Fraktion nun beantragt, die Stadt möge einen unabhängigen Gutachter mit der Prüfung beauftragen, ob die ursprünglich als erforderlich angenommen 7.500 qm nicht doch ausreichend sind.

Außerdem soll die Feuerwehr einfach mal ausprobieren, wie der Verkehr auf der Römerstraße in Spitzenzeiten das Alarm-Ausrücken eines Feuerwehrzuges beeinträchtigt und ob die bei der Planung allein aufgrund von Computersimulationen unterstellten, Eintreffzeiten überhaupt zutreffen können.

FDP-Fraktion: Es gibt auch Alternativen!

Schließlich soll der Gutachter, so der FDP-Antrag, prüfen, ob der Verbleib der Feuerwehr an der Rheinstraße möglich wäre, wenn an der Römerstraße nur ein großes Gerätehaus für die freiwilligen Kräfte gebaut würde, ergänzt durch attraktive und günstige Wohnungen auf dem Grundstück, die die Attraktivität des Freiwilligendienstes steigern könnte. Die FDP-Fraktion schätzt, dass diese Variante für weit unter 50 Mill. € verwirklicht werden könnte.


24. März 2023

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