Der neue Inselweiher: Verschläft die Stadt Brühl ihre neue Attraktion?

Immer wieder verschoben, aber jetzt, nach 10 Jahren Bauzeit, hat die Brühler Schlossverwaltung den Inselweiher wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Zunächst ist der Bereich im Park nur in der Zeit von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet. Ohne Frage, die Anlage überrascht und begeistert in ihrer Größe und Schönheit.

Trotzdem gibt es aus Sicht der Brühler FDP noch viel zu tun: Berichte im Kölner Stadtanzeiger haben zwar Aufmerksamkeit erzeugt, dem Bürgermeister war die neue Attraktion bislang aber noch nicht mal eine Pressemitteilung wert. Man muss schon gezielt wissen, dass die Stadt praktisch einen zweiten, zwar kleinen, aber um- so schöneren Park geschenkt bekommen hat.

Auswärtige Besucher, die vom Inselweiher
zufällig erfahren haben, müssen sich erst durchfragen, um den versteckten Weg zu finden.

Jochem Pitz, Vorsitzender der Brühler FDP, fordert, die Stadt möge alsbald die gebotene Chance nutzen und die Eröffnung des Inselweihers zusammen mit der Schlossverwaltung gebührend feiern und publik machen. „Wenn nicht, verschläft Brühl erneut die Möglichkeiten, die der direkt an der Innenstadt liegende Schlosspark und die beiden Schlösser Augustusburg und Falkenlust bieten.“, so Pitz.

Denn die Stadt Brühl nutzt seit Jahren die die sich bietenden Chancen, die die Weltkulturerbestätten mit sich bringen, viel zu wenig, kritisiert Pitz. .Der sich expansiv entwickelnde Besuchstourismus, der sich auf den Besuch von Weltkulturerbestätten in Europa konzentriert und insbesondere in Asien viele Gäste nach Europa zieht, müsste intensiver beworben werden. Die große Chance, mit einem Premiumhotel auf dem Belvedere zu punkten, haben nicht nur der Denkmalschutz, sondern auch die sofort zur Stelle stehenden Bedenkenträger zunichte gemacht. Ein neuer Versuch, es vielleicht mit einer weniger großen Hotelanlage zu versuchen, wurde vom Bürgermeister noch nicht einmal ins Auge gefasst.

Der Kontakt zum Verein der deutschen Weltkulturerbestätten, in dem alle Städte mit Erbestätten organisiert sind und der seinen Sitz sogar einmal in Brühl hatte, ist nach dessen Wegzug offenbar ganz verloren gegangen.

Immerhin hat das Citymanagement der Stadt die Idee der FDP, den Park in die Stadt zu holen und die Stadt mit Blumenschmuck zu verschönern, aufgegriffen und 13 Blumeninseln aufgestellt, die von den Besucherinnen und Besuchern sehr positiv aufgenommen werden.

Das reicht aber bei weitem nicht, so die Brühler FDP, denn aus dem Park und den Schlössern kann man viel mehr als bislang machen,- auch zum Wohl des Einzelhandels und der örtlichen Gastronomie. Daher fordert die FDP Bürgermeister Freytag auf, endlich ein Kultur- und Marketing Konzept erarbeiten zu lassen, in dem der neue Inselweiher seine gebührende Rolle spielen sollte.

1. Juni 2021