FDP Brühl
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Ministerin Yvonne Gebauer zu Gast bei der Brühler FDP

Schulpolitik aus erster Hand, das bot die Veranstaltung der Brühler FDP am vergangenen Samstag, im Saal des Jugendzentrums Passwort Cultra. Dabei stand die Landesministerin für Schule und Bildung, Yvonne Gebauer (FDP), dem voll besetzten Saal Rede und Antwort.

Maskenpflicht soll ausgesetzt werden

Die Ministerin, verantwortlich für 6000 Schulen in NRW, 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler sowie 300.000 Lehrerinnen und Lehrer, ging in ihrer Eingangsrede zu aller erst auf die coronabedingeten Einschränkungen an den Schulen ein. Dabei erklärte Gebauer, dass sie froh sei, dass sie die Entscheidung zum Aussetzen der Maskenpflicht im Unterricht ab dem 01.09.2020 treffen konnte. Auch zahlreiche Experten hätten diese Lockerung für vertretbar erklärt. Ohnehin müsse man angesichts einer Pandemielage, wie sie über die Welt hinein gebrochen sei, ständig hinterfragen, was an Einschränkungen für die Bevölkerung notwendig und zumutbar sei. Letztlich, so Gebauer weiter, könne man es jedoch leider nicht allen recht machen, denn schon gingen Forderungen mancher Eltern und Lehrer ein, die Maskenpflicht beizubehalten.

Ausbau der Digitalisierung

Als zweites großes Thema bestimmte der Ausbau der Digitalisierung die Veranstaltung, die unter dem Motto stand: „Corona-Krise: Digitaler Turbo für unsere Schulen?“

Unabhängig von der aktuellen Krise, so die Ministerin, müssten die Schulen und alle Beteiligten die Vorteile der Digitalisierung im Unterricht nutzen. Dabei sei es wichtig, dass Lehrer- und Schülerschaft mit den digitalen Möglichkeiten vertraut gemacht werden. Andernfalls erleide Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern einen gravierenden Wettbewerbsnachteil. Klar sei aber auch geworden, dass der Präsenzunterricht unersetzbar sei – weshalb flächendeckende Schulschließungen unbedingt vermieden werden müssten.

60 Prozent der Schulen haben einen Breitbandanschluss

Zusätzlich verwies die Ministerin darauf, dass der Bund und das Land NRW zur digitalen Ausrüstung der Schulen insgesamt 500 Mill. € bereitgestellt hätten. Jeder von der Grundsicherung lebende Schüler, erhalte ein digitales Gerät, das WLAN zu Hause werde ermöglicht und auch jede Lehrerin und jeder Lehrer erhalte vom Land ein Dienst-Notebook. Ziel sei es, dass nächstes Jahr 60 % aller Schulen einen schnellen Breitbandanschluss erhalten. Bei der Übernahme ihres Amtes habe die Zahl bei 13 % gelegen, so Yvonne Gebauer. Auch die notwendigen Software- Programme für digitales Lernen habe das Land zwischenzeitlich allen Schulen zur Verfügung stellen können. Kritisch sehe es aber noch mit dem Support aus, der sei nach Auffassung der Ministerin im Wesentlichen von den Kommunen zu stellen sei. Darüber müsse man sich noch genauer einigen.

Sorge bereite der Ministerin auch, dass die digitalen Geräte nach ca. 3 bis 5 Jahren ersetzt werden müßten. Dies bedeute wieder einen finanziellen Kraftakt neben der Pflicht, die jetzt zur Krisenbekämpfung aufgenommenen Schulden abbezahlen zu müssen.

Politik hat Corona-Krise bisher gut gemeistert

Auf die etwas persönlichere Frage von Moderator Claude Kröll, schulpolitischer Beauftragter, wie sie selbst die Corona-Krise erlebt habe, gestand die Ministerin, dass sie, wie viele ihrer Kollegen, das Virus und die Folgen der Pandemie, so nicht erwartet habe. Die Verantwortung laste dabei natürlich schwer auf der Politik. Zusammen mit den Experten habe man, so Gebauer, insgesamt die Krise ganz gut gemeistert.

Anschließend nahm sich die Ministerin eine ganze Stunde Zeit, die Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Zahlreiche Schulleiter/innen und Eltern, aber auch Vertreter der Schülerschaft waren anwesend und zugleich froh, ihre Sorgen und Fragen von der Ministerin kompetent beantwortet zu bekommen.

Pitz: Freiheit schätzen viele erst Wert, wenn sie eingeschränkt wird

Auch der Vorsitzende der Brühler FDP Jochem Pitz bedankte sich bei Ministerin Gebauer für die ausführlichen Informationen und die Offenheit gerade bei kritischen Fragen. In dieser Krise würden viele erstmals spüren, erklärte Pitz, was es hieße, wenn persönliche Freiheit eingeschränkt werde. Er hoffe, dass nach der Krise die Wertschätzung für das Gefühl der Freiheit im Bewusstsein der Menschen bleibe. Dafür stehe auch die FDP, die die Freiheit im Namen trage.


1. September 2020

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