FDP Brühl
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FDP Fraktion: Kein Kirchturm-Denken in Brühl

Baupläne für Studentenwohnheim an der Hochschule des Bundes erhitzen die Gemüter.

Der geplante Bau eines Studentenheims für 500 Bewohner neben der Hochschule des Bundes erhitzt zu Wahlkampfzeiten die Gemüter. Realisiert wird das Vorhaben durch private Investoren – ohne direkte Beteiligung des Bundes. Dennoch ist bekannt, dass die Hochschule seit Jahren, wegen massiv steigender Anzahl an Studierenden, einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Studentenwohnungen hat. Die Hochschule war aufgrund des Platzmangels sogar bereit, das nebenan für Flüchtlinge erbaute Containerdorf anzumieten.

Der Bund stellt extensiv neue Beamte für den Zoll, die Bundespolizei und andere Sicherheitsbehörden ein, um den neuen Gefahren der internationalen und nationale Kriminalität zu begegnen. Zudem ist die Beamtenschaft überaltert und geht absehbar zu wesentlichen Teilen bald Pension. Derzeit absolvieren ca. 1600 Studierende an der Hochschule ihr Studium.

Investition von 20 Millionen Euro

Dass der Bundestag mit großer Mehrheit die Neuanstellungen  beschlossen hat, ist eine Tatsache. Dann sollte auch akzeptiert werden, dass die hierdurch notwendige  Erweiterung der Hochschule eine dem Allgemeinwohl dienende Maßnahme ist. Und dabei spielt keine Rolle, dass sich  der Bund hierzu in Teilen privater Investoren bedient, die aber sicher nicht ohne Belegungszusagen 20 Mill. € investieren. Immerhin sollen die zusätzlichen Hörsäle, anders als ursprünglich geplant, nun auf dem Bestandsgelände gebaut werden.

Die jetzt Protestierenden, hauptsächlich aus der Anwohnerschaft, wissen um die Wünsche der Hochschule, wollen aber die bislang unberührte Ackerfläche retten Das ist zwar verständlich, jedoch gibt es für den Bund und die Stadt übergeordnete Interessen.

Gutachten bescheinigt Unbedenklichkeit

Natürlich muss die Auswirkung der Bebauung auf die Kaltwindlage geprüft werden, der Stadt soll aber schon ein Gutachten vorliegen, das die Unbedenklichkeit des Vorhabens bescheinigt, was nach der Logik der Gegner natürlich nicht stimmen kann. Wie willkürlich die Grünen ihr Klientel in diesem Zusammenhang bedient, wurde bereits offenkundig. Die Grünen  wollen dem BTV in fast gleicher Lage ein Mehrgenerationenhaus verschaffen und da spielen die Kaltwinde plötzlich keine Rolle, wohl aber bei dem nun geplanten Studentenwohnheim.

Neben den Interessen der Hochschule hat aber auch die Stadt Brühl ureigene Interessen, der Hochschule das von der Bundespolitik verordnete Wachstum zu ermöglichen.  Brühl hat sich als regionales Bildungszentrum der Region gerade durch die Hochschule des Bundes und die EUFH etabliert, Die Stadt ist stolz darauf ist, dass in Brühl Bildung ein wichtiger Standortfaktor ist.

Pitz: Brühl stehen schwere Zeiten bevor

FDP Fraktionsvorsitzender Jochem Pitz: „Brühl stehen ohnehin schwere Zeiten bevor. Die Fahrzeugindustrie muss den Wandel zum E-Auto verkraften, das Phantasialand konnte sich immer noch nicht erweitern und der Einzelhandel verliert aller Voraussicht den Kaufhof. Wer jetzt noch mit Kirchturms-Denken der Hochschule des Bundes eine Erweiterung verwehrt, gefährdet genau den Standortfaktor, der die größte Zukunft verspricht. Dies gilt um so mehr, als sich  jede Stadt in Deutschland nach einer solchen Bundeseinrichtung die Finger leckt.“

Daher unterstützt die FDP Fraktion das Projekt, wenn nicht zwingende und unüberbrückbare Gründe des Umweltschutzes dagegen sprechen. Insofern hat sich die Verwaltung aber bereits positioniert – sie ginge von der Machbarkeit des Vorhabens aus.


8. Juli 2020

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