FDP Brühl
Aktuelle Beiträge

FDP-Fraktion: Brühls Innenstadt – Sortimentsvielfalt bewahren!

Man kann es drehen und wenden, wie man will. Mit der Verabschiedung des Insolvenzplans durch die Gläubiger des Karstadt und Kaufhof Gläubiger ist wohl die Schließung des Brühler Kaufhofs Ende Oktober endgültig besiegelt.

Ganz Brühl weiß, dass damit der Einzelhandel in Brühl mit einem Schlag ihr wichtigstes und größte Geschäfte verliert gerade zu einer Zeit, wo schon die Corona Krise und der Online Handel es den Händlern schwer genug macht, sich zu behaupten.

Es gilt nun, nach vorne sehen und das Beste daraus machen, so Jochem Pitz, FDP-Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion im Rat.

Dazu gehört im Sinne aller Geschäfte, den Betrieb der unter dem Kaufhof befindlichen Tiefgarage mit über 200 Stellplätzen zu sichern.

Dazu gehört aber auch zugleich, die neuen Chancen für den Einzelhandel aufzuzeigen, denn mit der Schließung des Kaufhofs entfällt für manche Händler ihr größter Konkurrent.

Dazu gehört die Findung eines Nachmieters des Gebäudes, der jedoch auf keinen Fall ein Allsortimenter sein wird. Da ist der Kaufhof / Karstadt Konzern der letzte seiner Art.

Besorgniserregend ist aber, so Pitz, dass es künftig Waren ganzer Sortimentsbereiche nicht mehr in Brühl zu kaufen gibt.

Besonders betroffen sind junge Familien mit Kindern, denn der Kaufhof hatte eine große Spielwaren und Kindermodenabteilung. Schon wegen des Kinderbooms braucht Brühl unbedingt und dringend sowohl ein neues Spielwaren- wie auch Kindermodengeschäft, fordert die Brühler FDP-Fraktion.

Gleiches gilt für Sportsachen und Haushaltsartikel für den täglichen Bedarf. Haushaltswäsche, Kurzwaren sowie Uhren und Schmuck im unteren Preissegment

werden im Brühler Warenangebot erkennbar fehlen. Die Billig- und Aktionsläden, die es in der Stadt reichlich gibt, haben dagegen kein verlässliches und dauerhaftes Angebot.  Auch das große Angebot des Kaufhofs an Saisonartikel zu Weihnachten, Ostern und Karneval wird schmerzlich vermisst werden.

Aus diesem Defizit leitet sich für den Einzelhandel, die WEPAG, die Vermieter und für die Wirtschaftsförderung der Stadt Brühl unmittelbarer Handlungsbedarf ab:

Es muss kurzfristig eine Sortimentsanalyse für den Brühler Einzelhandel erstellt werden, die die klaffenden Lücken aufzeigt.

Anhand dieser Analyse können die vorhandenen Händler ihr eigenes Warensortiment gezielt ausweiten, anpassen und entsprechende Werbung schalten.

Zum anderen ergeben sich neue Chancen, den grassierenden Leerstand in der Stadt zu bekämpfen. Die Wirtschaftsförderung sollte gezielt Branchenvertreter ansprechen, dass sich in Brühl neue Verkaufspotentiale zum Beispiel für Spielsachen und Kindermoden ergeben. Vielleicht fasst auch das ein oder andere Mitglied der besonders hart getroffenen Belegschaft des Kaufhofs den Mut, ein eigenes Geschäft zu gründen.

All dies wird dem Ziel dienen, so Jochem Pitz, für Brühl, abzusichern, dass man die bislang einfach in Brühl erhältlichen Dinge weiter in der Stadt kaufen kann. Nur so kommt auch weiter die Kundschaft aus der Region nach Brühl, die einen beträchtlichen Teil der Kaufkraft für den Brühler Einzelhandel ausmacht.

Wenn die auswärtige Kundschaft allerdings schon vorher weiß, dass man bestimmte Waren woanders einkaufen muss, dann fährt sie direkt woanders hin, sei es in die Großstädte oder in den Hürthpark.

Brühl braucht insofern auch eine konzentrierte Werbeaktion der Innenstadt, damit sich die Geschäfte, die die Sortimente des Kaufhofs weiterführen, auf sich aufmerksam machen können,- und dies vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Die Brühler FDP-Fraktion hat daher wegen der Eiligkeit ihre Forderung nach einer Sortimentsanalyse im Wege des Dringlichkeitsantrags in den Hauptausschuss eingebracht.

In einem zweiten, länger dauernden Schritt muss die Stadt sodann mit dem Grundstückseigentümer in intensive Verhandlungen zu treten, wie man sich die künftige Nutzung des Gebäudes vorstellt. Auch ein Neubau stände im Bereich des Möglichen.


9. September 2020

Alle Beiträge Drucken